Hintergründe des Netzwerks Friedensbildung NRW

„Das Netzwerk Friedensbildung NRW setzt sich ein für die Friedensbildung an den Schulen in Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, den Gedanken der Völkerverständigung, die Wege und Methoden der zivilen Bearbeitung von Konflikten, der Abrüstung und der Beseitigung von Kriegsursachen Schülerinnen und Schülern nahe zu bringen.“ heißt es im Positionspapier des Netzwerks von 2012.

Damit wurden die bis heute gültigen Ziele des Netzwerkes veröffentlicht. Der Anlass für das Positionspapier und die damit verbundene Gründung des Netzwerkes Friedensbildung NRW war 2011 die Änderung des Kooperationsvertrags zwischen der Bundeswehr und dem Land NRW. Mit dem Erlass ermöglichte die Landesregierung, die „Beteiligung von Organisationen der Friedensbewegung am Unterricht“, diese war seit 2008 lediglich für Vertreter*innen der Bundeswehr vorgesehen. Die Bundeswehr, bzw. die Jugendoffizier*innen konnten auf Einladung an Schulen über ihre Arbeit bzw. über sicherheitspolitische Themen berichten. Anzumerken ist, das die im Rahmen des Erlasses von 2011 ermöglichten Schuleinsätze der Friedensbewegung finanziell, personell und organisatorisch in keinem Verhältnis zu den Möglichkeiten der Jugendoffizierinnen und -offizieren der Bundeswehr stehen.

Mit dem Ziel, Friedensbildung an Schulen zu bringen und so eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen gründeten Verschiedene Organisationen und Akteure der Friedensbewegung das Netzwerk Friedensbildung NRW.

Kritisch sieht es[das Netzwerk] allerdings, dass der Erlass die Beteiligung von Friedensbewegungen nicht unabhängig von der Bundeswehr formuliert hat.“ bemängelt das Netzwerk Friedensbildung NRW im Positionspapier; weiter heißt es, das Netzwerk sieht „…die Friedensbildung als Querschnittsaufgabe schulischer Bildung. Daher setzt es sich in der Öffentlichkeit sowie gegenüber den politischen Parteien und Entscheidungsträgern für die entsprechende Erweiterung und Anpassung der einzelnen Lehrpläne und Unterrichtsmaterialien ein. Ebenso gilt es, Friedensbildung in die Lehreraus- und -fortbildung zu integrieren.“

Mittlerweile arbeitet das Netzwerk Friedensbildung NRW seit zehn Jahren zusammen, es hat unzählige Veranstaltungen, Workshops und Schulbesuche zu Friedensbildung in all ihren Facetten durchgeführt. Seit 2013 ist die Homepage online und seit 2019 veranstaltet das Netzwerk einmal im Jahr eine Tagung zur Friedensbildung. Am Netzwerk beteiligte Organisationen und Akteure engagieren sich darüber hinaus auch in außerschulischen Lernräumen im Bereich Friedensbildung.