Friedensauftrag unter Druck – Schule zwischen gesellschaftlichem Aufrüstungswillen und pädagogischer Verantwortung

Friedensauftrag unter Druck – Schule zwischen gesellschaftlichem Aufrüstungswillen und pädagogischer Verantwortung

Friedensauftrag unter Druck – Schule zwischen gesellschaftlichem Aufrüstungswillen und pädagogischer Verantwortung

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Die sicherheitspolitische Lage in Europa und weltweit hat sich spürbar verändert. Begriffe wie „Zeitenwende“ und kriegstüchtig“ prägen die öffentliche Diskussion. Auch Schulen geraten dabei verstärkt in den Blick: Die Kooperation mit der Bundeswehr, Forderungen nach Wehrdienst-Rückkehr und die politische Erwartung, die Gesellschaft „wehrfähig“ zu machen, werfen grundlegende pädagogische Fragen auf.

Schulen tragen laut Schulgesetz einen klaren Friedensauftrag. Wie können Lehrkräfte diesen in Zeiten zunehmender Militarisierung gerecht werden? Wie können junge Menschen dabei unterstützt werden, Gewissensentscheidungen zu treffen und friedenspolitische Perspektiven kennenzulernen?

Der Online-Fachtag bietet Raum für Orientierung, Austausch und praktische Impulse für die schulische Friedensbildung. In drei parallel stattfindenden Workshops können Lehrkräfte verschiedene Aspekte des Diskurses kennenlernen – von der Präsenz der Bundeswehr an Schulen über die Bedeutung von Gewissensbildung bis hin zu nicht-militärischen Konfliktlösungsansätzen im Unterricht.

Die Workshops im Überblick (weitere Infos siehe unten):

  • Bundeswehr an Schulen – Pro und Contra, Hintergründe und Diskussion
  • Der Wehrdienst ist zurück?! – Gewissensbildung als pädagogische Antwort
  • Frieden durch Militär? – Aufrüstung, Abschreckung und Alternativen im Unterricht

Der Fachtag richtet sich an Lehrkräfte aller weiterführenden Schulformen. Für die Anmeldung bitte hier registrieren. Kurz vor der Veranstaltung erhalten Sie dann den Link.

Rückfragen per Telefon 02064 4974 oder per Mail an bildungswerk@friedensdorf.de

Weitere Informationen zum Netzwerk Friedensbildung NRW unter: www.friedensbildung-nrw.de

  • Bund für Soziale Verteidigung
  • Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
  • Hackhauser Hof
  • Freiwilligendienste EKiR
  • Evangelische Schüler*- und Schülerinnen*arbeit im Rheinland e.V.
  • Pädagogische Institut Villigst (PI)
  • Gewalt Akademie Villigst
  • Friedensdorf Bildungswerk

Mehr Infos zu den Workshops

Bundeswehr an Schulen

Für die Bundeswehr sind die Schulen ein beliebtes Feld der Nachwuchsrekrutierung und der Präsentation eines militärisch geprägten Blicks auf die Außenpolitik. Seit 2008 bietet die Kooperationsvereinbarung zwischen Bundeswehr und Schulministerium dafür den Rahmen in NRW. Doch vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges und der Debatte um die gewünschte „Kriegstüchtigkeit“ der Gesellschaft soll hier nachgelegt werden. Die damalige Bundesbildungsminsterin Stark-Watzinger forderte 2024, die Schulen müssten auf den Kriegsfall vorbereiten und sie sollten  ein „unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr“ zu entwickeln. Gegen die Präsenz der Bundeswehr an Schulen gibt es seit Jahren heftige Proteste aus den Schüler:innenvertetungen aber auch aus der Lehrergewerkschaft GEW. Der Workshop bietet einen Überblick über die jeweiligen Pro- und Contra-Argumente, zeigt die verschiedenen Zugänge der Bundeswehr zur Schule auf und will Grundlage zur Diskussion bieten, inwieweit der Friedensauftrag des Schulgesetzes mit den bisherigen und neu geforderten Wirken der Bundeswehr an Schulen in Übereinstimmung steht.

Der Wehrdienst ist zurück?! – Gewissensbildung als pädagogische

Antwort

Im Ramen von „Kriegstauglichkeit“ wird überall über die Wiedereinsetzung des Wehrdienst gesprochen. Damit wird eine Auseinandersetzung mit einem „Dienst an der Waffe“ und gegebenenfalls damit verbundenem Töten und sterben für junge Menschen – insbesondere Männern – wieder aktuell. In Deutschland kann aus Gewissensgründen dieser Kriegsdienst verweigert werden. Mit pädagogischen Angeboten den Gewissensbildungsprozess zu begleiten ist eine wichtige Aufgabe für alle die mit jungen Menschen zu tun haben die von einer Einberufung potenziell betroffen sind. Die Frage des Gewissens ist darüber hinaus ein guter Anknüpfungspunkt für friedenspädagogisches Arbeiten. Wie dies gelingen kann entdecken wir gemeinsam in diesem Workshop.

Frieden durch Militär? – Aufrüstung, Abschreckung und

Alternativen im Unterricht

Seit der „Zeitenwende“ 2022 prägen militarisierte Narrative zunehmend die öffentliche Debatte – begleitet von einem gesellschaftlichen Klima aus Unsicherheit, Polarisierung und wachsender Akzeptanz auch nuklearer Abschreckung. Der Workshop vermittelt Argumentationshilfen und didaktische Zugänge, um diese Debatten um weitere Perspektiven zu ergänzen. Dabei werden grundlegende Fragen in den Blick genommen: Schaffen mehr Waffen wirklich mehr Sicherheit? Welche Annahmen liegen der Vorstellung zugrunde, dass militärische Aufrüstung und Einsatzmittel letztlich der Weg zu Frieden seien? Und wie lassen sich diese Annahmen kritisch hinterfragen – zugunsten einer friedenslogischen Perspektive, die Gewaltfreiheit, Dialog und zivile Konfliktbearbeitung in den Mittelpunkt stellt?

Foto von Chris Montgomery auf Unsplash

Um dich für diese Veranstaltung zu registrieren, besuche den folgenden Link: https://eu01web.zoom.us/meeting/register/4Eh9asD8RcGU5y6IKcidcg#/registration →

 

Datum und Uhrzeit

2025-11-26 @ 09:30 AM bis
2025-11-26 @ 01:00 PM
 

Anmeldeschluss

2025-11-03
 

Ort

Online event
 

Veranstaltungsarten

 

Veranstaltungskategorie

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